nicht vergessen

Katharina Groth, Kunsthistorikerin
2020

"Die menschliche Präsenz bzw. Abwesenheit verkörpert (...) die Installation aus Kleidungsstücken von Petra Fiebig. Ihre eigene Garderobe imitierend, hängen Jacken, Mäntel und Kopfbedeckungen auf Nägeln und Schrauben an der Wand. Den getragenen Kleidungen sind Benutzungsspuren anzusehen, die Rückschlüsse auf die vermeintlichen Träger*innen der ausgestellten Stücke zulassen. Auf die zu Bildträgern erklärten Textilien hat Fiebig Texte bzw. Fragmente von Texten aus unterschiedlichen Quellen gestickt. Bewusst kombiniert sie dabei die Charaktere von Worten und Kleidung. So steht auf einer schwarzen Jacke mit pinker Schrift »Das war wohl nichts«. Durch ihren Eingriff verstärkt die Künstlerin das Eigenleben dieser Dinge. Doch der Stoff selbst verdeckt mehr als das er offenlegt. Ihre skulpturale, fast schon performative Installation »nicht vergessen« (2019/20) ist malerisch und dichterisch zugleich."

(Katalogtext zur Ausstellung state of play - Stand der Dinge, BBK 2020)